Donnerstag, 29. September 2011

Das Genuss- und Informationszentrum im Herzen von Graz

Vor nunmehr 14 Jahren traf Inge Arch, die Inhaberin der Kas-Stub´n in der Franziskanergasse 3 ihre wichtigste berufliche Entscheidung. Sie tauschte ihren unsicheren Arbeitsplatz als Dienstnehmerin gegen den sicheren als Unternehmerin. „Wir wollen den Bezug zwischen Kunden und Produzenten darstellen“ meint sie und Inge Arch holt damit gleichermaßen „ihre“ Lieferbetriebe mit ins Boot. Es sind „kleine Produzenten, deshalb gibt es viele Sachen nicht das ganze Jahr über“.

Die meisten Produkte sind biologisch hergestellt und stammen von bekannten Bäuerinnen und Bauern aus der Steiermark. Im übrigen Österreich oder auch im Ausland kauft sie nur zu, wenn das Angebot in der Region nicht gegeben ist. So gibt es zB beim heimischen Schaf- und Ziegenkäse eine Winterpause, während der die Muttertiere trächtig sind und Jungtiere gesäugt werden. Schaf- und Ziegenkäse wird von den meisten Menschen sehr gut vertragen, weshalb dieser aufgrund der Nachfrage schon mal importiert werden muss. Olivenbäume wachsen auch nicht bei uns und so finden wir in der Kas-Stub´n Olivenöl vom Peloponnes – selbstverständlich nur von Mani. Durch die ausgesuchte Qualität ihrer Produkte ist es Inge Arch im Jahr 2010 gelungen, vom Genuss Guide als eines der 15 besten Genuss- und Lebensmittelgeschäfte gewertet zu werden. Darauf ist sie sichtlich stolz. Kein Wunder also, dass sie gerne arbeitet, selbst wenn damit „viel Idealismus“ verbunden ist.

„Uns ist lieber, wenn die Leute viel fragen“, und so gibt Inge Arch gerne Auskunft auch über Kochrezepte. Manche davon erhält sie sogar von Köchen selbst, um sie bei Bedarf dem nächsten schon wieder weiter zu reichen. Die Kas-Stub´n entpuppt sich diesbezüglich als eine wahre Fundgrube mit einem regen Erfahrungsaustausch. Dieses Verständnis von Netzwerken schließt auch die benachbarte „Schuhmacherei“ mit ein: deren Inhaberin hat die „einzige Schirmreparatur der Steiermark“. Inge Arch: „ Ab und zu sind wir ein Informationszentrum. Oft wissen die Leute gar nicht, was sie wo kriegen können.“. In diesem Fall bezieht sich das „wir“ auf die Betriebe in der Franziskanergasse und reicht „bis zum Linzbichler“. „Ich sehe überhaupt die Steiermark als Schlaraffenland, das sich seit den letzten Jahren in die kulinarische Richtung entwickelt“ – und die Kas-Stub´n von Inge Arch ist da mitten drin.

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